MAMAMODUS: Mein Blog zum Momlife

INTRO

Blauer Himmel, die Sonne scheint. In der warmen Luft liegt ein zufriedenes Surren, ungewohntes Stimmengewirr. Überall sehe ich Muttis, die zufrieden grinsend ihre Kinderwagen über Zebrastreifen schieben oder in Cafés und Restaurants sitzen und es sich gutgehen lassen, das langersehnte Beisammensein genießen. Es ist der erste Tag nach einem langen, Pandemie-bedingten Lockdown und unter anderen Umständen würde ich die neugewonnene Freiheit heute bestimmt mitfeiern. Allerdings sitze ich auf dem Beifahrersitz des rappeligen Twingos meines Mannes und spüre jedes noch so kleine Schlagloch im Asphalt. Bestialische Schmerzen jagen durch meinen Körper, krallen sich in meinen Unterleib und ich weiß, dass sich meine persönliche Freiheit dem Ende neigt – zumindest für eine lange Zeit.

Nein, ich wurde nicht angeschossen und wir sind auch nicht Bonny und Clyde-mäßig auf der Flucht vor der Polizei, die uns hinter Gitter bringen will. Wir sind auf dem Weg ins Krankenhaus, weil meine Fruchtblase geplatzt ist. Vorhin einfach so, während ich auf dem Bett lag und versucht habe diese Schmerzen aus der Hölle zu veratmen, genauso wie ich es im Geburtsvorbereitungskurs gelernt habe. Fünf Sekunden einatmen, zehn Sekunden laaange ausatmen und mich immer wieder damit trösten, dass so eine Wehe, (die im einen oder anderen Schwangerschaftspodcast liebevoll als Welle bezeichnet wird), nur eine Minute lang dauert und ich mir im Krankenhaus eine gehörige Portion Lachgas geben lassen kann (oder eine PDA). Ich muss nur darauf warten, dass die Abstände dazwischen drei bis fünf Minute lang sind. Sind sie bisher aber nicht. Seit zwei Tagen schon atme ich Tag und Nacht und zähle die Abstände zwischen den Mordswellen mit meiner Wehenzähler-App und warte sehnsüchtig darauf, dass sie sich verkürzen. Und dann auf einmal macht es Plopp, die Matratze wird nass.

Es geht los.

Wir bekommen ein Baby.

Bitte was?!

Ich gebäre gleich ein Baby?!

Wahnsinn!

Kneif mich mal! Oder nein, lass es lieber! Diese Tsunami-Wellen sind der beste Beweis dafür, dass ich nicht träume. Wenn jetzt alles gut geht, bin ich also auch bald eine von den Muttis, die ihren Kinderwagen durch die Sonne schiebt… Was!?

Okay, ruhig bleiben. Keine Panik!

Zunächst einmal heiße ich dich herzlich Willkommen zu meiner persönlichen Reise ins Motherland. Vielleicht bist du bereits Bewohner*in dieser Welt, die sich mir erst vor kurzem erschlossen hat. Vielleicht steht dir der Eintritt auch noch bevor oder du bist einfach neugierig darauf, was es mit dem Phänomen Muttersein auf sich hat. Gerne teile ich meine Erfahrungen mit dir und das schonungslos in dieser Blogserie. Ursprünglich sollte daraus mal ein Buch werden. Aber das ich jetzt mein Leben lang Mama sein werde, passen diese Erfahrungen alle gar nicht in ein Buch. Die ersten Kapitel stehen allerdings schon, katapultieren mich dorthin, wo und wie alles begann und die teile ich jetzt hier in regelmäßigen Abständen mit dir und freue mich über dein Feedback und den Austausch – denn der ist für uns Mamas ja oft mehr als Gold wert.

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