Flashback in den Schmerz, jedes Mal, wenn ich durch meine alten Tagebücher aus Teeniezeiten blättere. Die Seiten sind voll von Selbstmitleid, Liebeskummer, Lästereien und Hassverkündungen. Wenig Liebe, kaum Erfolgserlebnisse, die (im Vergleich zum detaillierten Rest) in nur sehr kargen Sätzen beschrieben sind. Aber so sind wir Menschen hier. Jammern und meckern viel zu viel und ständig.
Unzufriedenheit als Statussymbol, denn nur Wenige versuchen auch wirklich etwas zu ändern. Stattdessen: Schimpfen, Mäkeln und Beschwerden. So sehr, dass wir uns manchmal gar nicht trauen zu erzählen, wenn mal was gut gelaufen ist… Da ist nämlich noch die beliebte, falsche Bescheidenheit. Wer mag schon Prahlhanse? Ich kenne zu viele potentielle, positive Weltveränderer, Pioniere, Revolutionäre, Künstler oder Menschen, die sich nicht in eine Schublade stecken lassen, die ihr Licht aber unter den Scheffel stellen. Dort glüht es meist nur gedimmt vor sich hin.
Bei “The Walking Dead” haben gestern zwei ein Spiel gespielt, das hieß: Das Gute im Schlechten. Wer die Serie kennt, weiß, dass es in dieser Welt der lebenden Toten nahezu unmöglich ist, noch aufs Gute zu hoffen. Und trotzdem ist es einen Versuch wert, auch als Kampf gegen das Gräuel und die Angst, die auf unserer Erde längst das Sagen haben.
Da musste ich mal drüber nachdenken…
Schön die letzte Woche war: Der Freitag mit Alex, Vollkornpfannkuchen-Frühstück und die letzten sonnig-warmen Oktobertage, Montagabend im Kino in “Teenage Mutant Ninja Turtles”-Nostalgie schwelgen, spontane Pyjama-Serien-Party mit Diana, mit Mama die Großeltern besuchen, Omas Kartoffelauflauf plus Nudelauflauf essen und Opa verraten, dass ich an einem Roman schreibe. Er will ihn lesen.