WILDCAT! WILDCAT! HUNGER! DURST!

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Ne halbe Stunde am Tag soll man sich bewegen, am besten am Stück. Spazierengehen, zum Beispiel oder Joggen oder so. Das Schlimmste was du mit deinem Körper machen kannst, ist den ganzen Tag rumsitzen. Sechs Stunden täglich reichen und du verlierst sieben Jahre, hab ich gestern gelesen. Darum bin ich heute Rad gefahren. Von Ehrenfeld in die Südstadt, von der Südstadt am Rheinufer lang bis zum Ebertplatz und vom Ebertplatz wieder nach Ehrenfeld. Und das bei dem Wetter! N bisschen stolz bin ich schon auf mich. Der innere Schweinehund konnte trotzdem richtig zuschlagen. Es gab wieder Pfannkuchen zum Frühstück – die mit Weißmehl und Zucker im Teig. Und zu Mittag Käsespätzle, als Nachtisch Berliner.

Gestern Abend lief im Fernsehen ne ziemlich harte Doku mit Claus Kleber. Da ging es um den Hunger und den Durst auf der Welt und die Abzocke der Armen durch die reichen und herrschenden Eliten. Und nicht nur in Afrika oder Indien sterben die Menschen vor Hunger. In China ist das Wasser knapp, in unseren Nachbar- und Urlaubsländern, wie Portugal haben viele Eltern keine Kohle dafür, ihren Kids täglich ne warme Mahlzeit auf den Tisch zu stellen. Sogar im sogenannten Land der unbegrenzten Möglichkeiten, Amerika, herrschen Hunger und Dürren. Im krassen Gegensatz gibt es so viele kranke Menschen, durch das ganze, billige Junk-Food, leere Kalorien ohne Nährstoffe. In der Doku fallen so Fragen auf, wie “Ein Kind, das heute verhungert ist nicht gestorben, es wurde ermordet. Was würde es uns schon kosten, sie alle zu retten?” Da musste ich an die Food-Pics denken. Ausgefallene-Fitness Rezepte mit exotischen Zutaten für möglichst viele Likes bei Instagram. Das stolze Bild eines Apfelkuchens oder des Indian Lamb Currys meines Onkels. Babylammfleisch, während kleine Kinder in Indien so unterernährt sind, dass sie nicht mal die Kraft aufbringen, Brei zu schlucken. Ein Gefühl von Ohnmacht und ein schlechtes Gewissen. Erschütternd und erschreckend und so real, das vergisst man so oft in der Alltagsblase, scrollend an den Bürostuhl gefesselt oder beim Zappen durchs TV Programm, wenn man bei den glorifizierten Geissens oder der idolisierten Katzenberger hängenbleibt oder bei Exlusiv, Prominent oder taff.

Hunger! Durst! ist eine wirklich empfehlenswerte Dokumentation.

Weil mich das TV-Programm gestern Abend so geflasht hat, hab ich heute keine Lust auf Fernsehen. Muss das erstmal sacken lassen und höre stattdessen Musik. Hab ne Menge gute Sachen entdeckt, die ich noch nicht kannte. Young & Sick zum Beispiel. YOURZ hat einen Track von denen gesampled, der ist der Hammer geworden. Ist aber noch nicht veröffentlicht. Er wird und muss das aber unbedingt noch machen.

Wildcat! Wildcat! find ich auch sehr, sehr geil. Deren Texte, wenn mir da irgendwer beim Interpretieren helfen möchte, herzlich willkommen.

Mein Beitragsbild habe ich übrigens heute vom Fahrrad aus geschossen. Hashtag NoFilter. Das ist der Rhein, der mich inspiriert hat. Wollte irgendwas schreiben über das braune Wasser, dass gegen die schwarzen Steine schlägt oder son Blabla, ein Kapitel oder Absatz in meinem Roman, der son bisschen die Verbundenheit der Hauptfigur zu Köln wiederspiegelt. Bin aber noch unschlüssig, ob es nicht zu klischeemäßig ist. Wahrscheinlich schon. Mal sehen. Auf jeden Fall ist Köln ne schöne Stadt, ich bin froh, dass ich hier lebe, auch wenn es oft Zeiten gab und auch gibt, in denen ich diese Stadt und ihre Bewohner verfluche. Köln ist okay und ich bin immernoch fassungslos, wie eine Horde hirnverbrannter “Hooligangs” den Namen meiner Heimatstadt so in den Dreck ziehen konnten, wie am vergangenen Sonntag, den 26. Oktober 2014.

 

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=d3pYGE7bOhQ]

 

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