Morgens Trump und abends Böhmermann. Wie ich nach großer Heulerei wieder zum Lachen fand.
Erst vor kurzem habe ich die Liebe wiederentdeckt. Die Liebe zu meinen Mitmenschen und vor allem zu mir selbst. Die Liebe zu diesem Life. Sie ist der Schlüssel und die schwierigste Disziplin. Ich habe viel gelernt und war auch verdammt stolz drauf. Zum Beispiel, dass dieses ganze Hautfarbending einfach fürn Arsch ist und dass aller Anfang in der Akzeptanz liegt. Dann noch ATMEN und die Schuld nicht ständig auf die anderen schieben, weil dort, wo ich jetzt stehe, dahin habe ich mich ganz alleine gebracht.
Ja, ich war aufm guten Weg.
Und dann kam Trump.
What the fuck!
Kennst du luzides Träumen? Das ist, wenn du träumst und du dir im Klaren darüber bist, dass du träumst und im Traum dementsprechend „bewusst“ handeln kannst. Ich hab das immer versucht, aber bis jetzt hat es erst einmal ganz kurz geklappt (bilde ich mir zumindest ein). Als ich dann gestern Morgen aufgewacht bin, dachte ich, yeah! Baby, ich kann es! Ist aber ein Scheiß-Traum, also Aufwachen jetzt!
Arschkarte! War kein Traum, sondern das, was wir allgemein Realität nennen. Donald Trump ist Präsident von Amerika – das ist gerade unsere Wirklichkeit.
Ein Horrorclown ist Präsident. Vor lauter Schiss und Depri wollte ich erstmal gar nicht aufstehen, geschweige denn, den verkackten Fernseher anmachen. Facebook hat schon gereicht. Meine Timeline war (und ist noch immer) voller Entsetzen und böser Prognosen: Hurra, diese Welt geht unter! Warte ab Deutschland, nächstes Jahr sind wir die Dummen! Dann wählen wir Frauke Petry und den Höcke an die Spitze!
Alter, was mache ich dann? Ich hab mich auch mega davon anstecken lassen. Wo ist hier bitteschön die fucking Liebe, dachte ich mir. Die Angst regiert und unsere ganze Welt muss sich damit auseinandersetzen. Alles was ich zuvor gelernt hatte, war plötzlich verschwunden. Anstatt Atmen und meine Gedanken mit Bedacht und Liebe wählen, war Hyperventilieren und Fuck shit! angesagt.
Als ich mich dann endlich traute, Nachrichten anzumachen, steht da ein Reporter in Florida vor ner Gruppe jubelnder Latinos, die laut Trump! Trump! rufen und sich voll freuen. Wegen der Wirtschaft. Trump soll die jetzt besser machen. Alles andere: egal. Irgendwie habe Trump ja auch Recht, meinten die. Man sollte die Grenzen ja besser schützen, das mit der Mauer ist schon okay. Easy gesagt, ich meine die sind ja schon drin im Land der „unbegrenzten Unmöglichkeiten“.
Hat denn niemand was aus der Geschichte gelernt? Kranke Welt zum kotzen!
Was haben wir gelacht über diese mit Selbstbräuner eingeschmierte Witzfigur, der Horrorclown in Person. Der wird niemals Präsident, aber gutes Entertainment. LOL! Aber tief drin saß sie schon, die Angst und die Fassungslosigkeit, dass so einer überhaupt als Kandidat aufgestellt wird. (Okay die andere ist auch nicht besser, aber lassen wir das).
Ja, eigentlich war ich auf einem guten Weg. Und jetzt? Welche Auswirkungen hat dieses beschissene Wahlergebnis auf die menschliche und persönliche Weiterentwicklung? Ohne Scheiß?
Ich bin dann aber doch wieder in mich gegangen. Neu Gelerntes abrufen und analysieren, von der Theorie in die Praxis gehen. Wenn Liebe der Schlüssel ist, was ist jetzt zu tun?
Wir Menschen ticken doch so: Wir haben Anführer, Präsidenten, Kanzler. Leute, die uns „regieren“ und bestimmen, wo es langgeht. Leute, die auf der ganzen Welt Grenzen abgesteckt haben, die sie Länder nannten und in die sie uns einteilten. Und wehe, jemand überschreitet diese Grenzen unerlaubt! Wir suchen nach Rettern, Gurus, Politikern, die uns aus der Patsche helfen, auf die wir unseren Frust abladen können, wenn‘s Scheiße läuft! Damke Merkel!
Aber um ehrlich zu sein: Das ist doch Matrix-Life!
Kennste dich ein bisschen mit Manifestation aus oder selbsterfüllenden Prophezeiungen? Google mal. Trump, der IS und all die anderen Fucker: für mich ist das die Manifestation all der Schleiße, die in der Menschheit brodelt und jetzt überzukochen droht. Der Vulkan bricht aus. Aber wir machen trotzdem weiter passiv unser Ding und schieben die Schuld den anderen in die Schuhe. Was will ich als Einzelne/r schon ändern? Ich kiff mir lieber einen etwas stärkeren oder geh ordentlich saufen und morgen früh wieder ins Büro und dann poste ich noch bisschen auf Facebook, wie sehr ich mich abfucke. Oder gar nicht, ich vergrab mich. Scheiß-Menschheit. Alles kacke! Das war‘s aber auch.
Alter, so kommen wir aber nicht weiter. Die Lösung liegt in jedem einzelnen Individuum begraben. Und wir müssen jetzt und aktiv etwas tun, damit wir in der Scheiße nicht untergehen. Wir müssen an uns selbst, an unserem Selbst arbeiten.
Liebe ist echt der Schlüssel, glaub mir. Versteh mich nicht falsch. Ich mein jetzt nicht diesen such-dir-nen-Partner-Parship-Liebeskram. In erster Linie beginnt dieses ganze Liebesding nämlich bei und mit dir selbst! Ja DU, ich meine dich! Es beginnt damit, was du täglich in dich reinstopfst, wie du dich selbst behandelst und im Gegenzug, wie du dein Umfeld behandelst. Alles ist Projektion. Alles ist Energie. Das beginnt sogar die Wissenschaft endlich langsam zu schnallen. Wenn alles um dich herum Scheiße ist, dann stimmt auch in dir drin was nicht. Gleiches zieht Gleiches an. Wer bist du und bist du immer du oder verstellst du dich die meiste Zeit? Sei du selbst! Räum endlich auf! Fang jetzt an, weil das dauert. Glaub mir. Ich kratze selber erst an der Oberfläche, aber allein das lohnt sich.
We sometimes believe, “Until this person or that institution changes, I can’t be happy.” We may make a particular person or group of people into our enemy, we think they are the obstacle to our happiness. But our suffering comes from our own ignorance and lack of understanding, not from other people. When we understand that, we can open our arms to embrace all peoples, all species, and we have no enemies. To have no enemies is such a wonderful thing. (Thich Nhat Hanh)
Du hast immer die Wahl. Immer. Du kannst entscheiden, wie du mit dem Jetzt umgehst. Ob du dich betäubst, resignierst, nichts tust und stumm bleibst oder ob du dich deinem Schatten, deiner Angst und deiner Wut stellst, und erkennst, wie viel Schmerz da drin steckt und wie viel Trennung dadurch erzeugt wird. Denn eigentlich sind wir alle eins. Google auch mal kollektives Bewusstsein, du wirst staunen, wenn du den Mut aufbringst, den Skeptiker in dir mal außen vor zu lassen. Lasst uns: „diesen kleinen Trump in uns transformieren, in unsere wahre Kraft kommen und unseren persönlichen Ausdruck finden, mit dem wir diese Welt mitgestalten. Denn wir können. Alle. Jeder auf seine Art.“ Habe ich bei Instagram gelesen. Besser hätte ich das nicht sagen können.
Denn das zeigt doch die Geschichte: Gewalt erzeugt Gegengewalt. Immer. Lasst es uns doch endlich mal anders versuchen. Lasst uns doch einfach mal dem zuwenden WAS WIR WOLLEN und unsere wertvolle Energie nicht nur darauf richten, was wir nicht wollen.
„Auf dem Weg zur Liebe will immer erst alles erfahren und gesehen werden, was im JETZT da ist. Und auch im JETZT ist die Liebe bereits enthalten.“
Nachdem ich über all das meditiert hatte, konnte ich auch wieder lachen. Von Herzen und mit Freude und Zuversicht. Abends war ich dann beim neo-Magazin Royale. Und als Gag des Tages hat mir Jan Böhmermann dann seine Zimmer-Karte ausm Trump-Hotel geschenkt und ein Bier, das heißt wie Til Schweiger (nachdem er versucht hat, mich als Tinder-Match mit irgendnem Typen zu verkuppeln).
Na dann Prost und DANKE! Das Leben ist doch ganz nice.
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