Yoga ist für ALLE da!

So anmutig das Tempel-Foto über diesem Beitrag auch sein mag: ich bin keine Buddhistin. Um Yoga zu praktizieren, musst du das auch nicht sein sein. Im Yoga geht es vielmehr um die Innenkehr – und da ist es egal, welcher Religion du angehörst oder ob du überhaupt in einem festen Glauben verankert bist. Der indische Yogalehrer Iyengar sagte zu Lebzeiten sogar, dass es im Yoga keinerlei religiösen Bezug gibt. Wenn du mit den Yoga-Übungen Eins bist, macht es keinen Unterschied, ob du Hindu bist, Christ, Moslem oder einer anderen Religion angehörst. Yoga balanciert aus und praktiziert keinen religiösen Kult nach außen.

Und darum liebe ich Yoga. Weil es uns zu uns selbst bringt, weil es entschleunigt und gleichzeitig Kraft spendet. In diesem Beitrag möchte ich dir lediglich ein paar Infos über die Ursprünge des Yoga und der Yoga-Philosophie geben.

Der achtgliedrige Pfad des Yoga

Die Yoga-Philosophie kann uns dabei helfen neue Blickwinkel auf den Alltag  anzunehmen und führt dauerhaft zu mehr Leichtigkeit im Leben.

Eine Grundlage der Yoga-Philosophie stellt das von Patanjali verfasste Yogasutra dar: Ein Leitfaden zur Selbsterkenntnis und Selbstverwirklichung des Menschen.

Das Yogasutra zeigt den “achtgliedrigen Pfad” auf. Das sind acht Stufen des Yoga, die es zu meistern gilt, um den Geist von Hindernissen (Kleshas) zu befreien, die ihn immer wieder aus der Ruhe bringen und somit zu Leid führen.

Im Yoga wird zwischen Dukha (Leid, Kummer, Sorgen, Trauer…) und Sukha (Offenheit, Freude, Leichtigkeit…) unterschieden. Ziel ist es, diese beiden Pole in Einklang miteinander zu bringen und gleichmütig mit ihnen zu leben.

Jedes der acht Glieder des achtgliedrigen Pfades besteht aus einer Reihe praktischer, lebensnaher Tipps für Verhalten und Vorgehen im alltäglichen Leben. Die Stufen bauen aufeinander auf, ergänzen sich bisweilen und bilden somit eine Einheit. Es geht bei der Ausführung nicht darum, Stufe um Stufe zu erarbeiten, sondern alle Glieder parallel zu üben.

1) YAMA – der Umgang mit der Umwelt

Die erste Disziplin des Yogasutra lautet Yama und beinhaltet Regeln für das Verhalten anderen gegenüber. Du lebst nicht alleine auf dieser Welt, daher ist es wichtig, mit anderen Lebewesen richtig umzugehen. Wenn du dich selbst beherrschst, dann gibst du deinem Leben die richtige Richtung und machst dich nicht zum Spielball der äußeren Umstände. Yama ist unterteilt in 5 Unterpunkte, die es mit täglicher Disziplin zu üben gilt:

  1. Ahimsa – Gewaltlosigkeit
  2. Satya – Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit
  3. Asteya – Nicht stehlen
  4. Brahmacarya – Enthaltsamkeit
  5. Aparigraha – Begierdelosigkeit

2) NIYAMA – der Umgang mit sich selbst

Bei Niyama geht es um die Selbstschulung und Selbstreflektion. Auch hier gibt es 5 Unterpunkte:

  1. Shauca – Reinheit, Sauberkeit
  2. Samtosha – Zufriedenheit
  3. Tapas – Askese
  4. Svadhyaya – Selbsterforschung
  5. Ishvara – Hingabe an eine höhere Kraft

3) ASANAS – der Umgang mit dem Körper

Die Asanas sind die wohl bekanntesten Yoga-Disziplinen. Es sind die Körperübungen, die maßgeblich zuM Yoga dazugehören, allerdings nicht dem vollen Umfang von Yoga ausmachen.

4) PRANAYAMA – der Umgang mit dem Atem

5) PRATYAHARA – der Umgang mit den Sinnen

6) DHARANA – Konzentration

Die Beherrschung der Gedanken und Gefühle und die Nichtidentifizierung zB mit Äußerem.

7) DHYANA – Meditation

Innere Schau und Loslassen

8) SAMADHI – Umgang mit dem Geist

 

Nobody is perfect! Darum sollte man sich auch bei der Yoga-Philosophie nicht unter Druck setzen. Die Philosophie ist ein Pfad und es bringt bereits enorm viel, immer wieder kleine Aspekte ins eigene Leben zu integrieren. Dabei ist die achtsame Auseinandersetzung mit sich selbst jedoch sehr wichtig. Bloß keine Vorwürfe machen, wenn es dann mal doch nicht so “recht” klappt, wie man es sich vorgenommen hat. Hauptsache, du bleibst du.

Namaste!

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